Der Hans-Kilian-Preis 2013 ging an den deutschen Soziologen und Sozialphilosophen Hans Joas.
Hans Joas (geb. 1948 in München) studierte Soziologie, Geschichte, Philosophie und Germanistik an der Universität München und an der Freien Universität Berlin. Er promovierte 1979 an der Freien Universität Berlin und habilitierte sich dort 1981. 1979 bis 1987 war er erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter (bis 1983) und dann als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin tätig. 1987 bis 1990 hatte Hans Joas die Professur für Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und 1990 bis 2002 die Professur am John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien und am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin inne. Von 2002 bis 2011 war er Max-Weber-Professor an der Universität Erfurt und Leiter des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien.
Hans Joas ist seit 2000 Professor für Soziologie und Social Thought an der University of Chicago. Seit 2011 ist er außerdem Permanent Fellow am Institute for Advanced Studies in Freiburg, wo er zurzeit am Forschungsprojekt "Sakralisierung und Säkularisierung. Studien zur historisch-vergleichenden Religionssoziologie" arbeitet.
1985
Gastprofessur für Soziologie an der University of Chicago
1986
Gastprofessur an der University of Toronto
1992, 1999/2000
Fellow am Swedish Collegium for Advanced Study in the Social Sciences in Uppsala, Schweden
1994
Fellow am Indiana Institute for Advanced Study in Bloomington, Indiana
1997
Theodor-Heuss-Professor an der New School for Social Research in New York
1996, 1998
Visiting Professor an der University of Wisconsin at Madison
1998
Visiting Professor an der Duke University in Durham, North Carolina
2002
Gastprofessor an der Universität Wien
2004-2005
Ernst-Cassirer-Professor am Swedish Collegium for Advanced Study in Uppsala
2005-2006
Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
2007
Gastprofessor an der Universität Wien
2010
Fellow am Swedish Collegium for Advanved Study in Uppsala, Schweden
2011
Fellow am Stellenbosch Institute for Advanced Study in Stellenbosch, Südafrika
Seit 2011
Permanent Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies in Freiburg
Seit 1998 ist er ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2000 Member of the Committee on Social Thought an der University of Chicago; seit 2011 Korrespondieren- des Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Academia europaea.
2010
Bielefelder Wissenschaftspreis (Niklas-Luhmann-Preis)
2012
Ehrendoktortitel der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen
2013
Ehrendoktortitel der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Uppsala
Praktische Intersubjektivität. Die Entwicklung des Werkes von George Herbert Mead. Frankfurt am Main, 1980 (englisch 1985)
Soziales Handeln und menschliche Natur. Anthropologische Grundlagen der Sozialwissenschaften. Frankfurt am Main, 1980 (mit Axel Honneth, englisch 1988).
Pragmatismus und Gesellschaftstheorie. Frankfurt am Main, 1992 (englisch 1993, spanisch 1998)
Die Kreativität des Handelns. Frankfurt am Main, 1992 (englisch 1996, französisch 1999, koreanisch 2002, russisch 2005).
Die Entstehung der Werte. Frankfurt am Main, 1997 (englisch 2000, polnisch 2009)
Kriege und Werte. Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Weilerswist, 2000 (englisch 2003, spanisch 2005)
Sozialtheorie. Zwanzig einführende Vorlesungen. Frankfurt am Main, 2004 (mit Wolfgang Knöbl, englisch 2009, russisch 2011)
Braucht der Mensch Religion? Über Erfahrungen der Selbsttranszendenz. Freiburg, 2004 (englisch 2008, italienisch 2010)
Kriegsverdrängung. Ein Problem in der Geschichte der Sozialtheorie. Frankfurt am Main, 2008 (mit Wolfgang Knöbl, englisch 2013)
Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte. Berlin, 2011 (englisch 2013)
Glaube als Option. Zukunftsmöglichkeiten des Christentums. Freiburg, 2012
Die zweite feierliche Verleihung des Hans-Kilian-Preises fand am 20. Juni 2013 im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum statt.
Neben der Stifterin, dem Preisträger, den Mitgliedern des Preiskollegiums und des Vorstandes der Köhler-Stiftung nahmen daran zahlreiche weitere eingeladene Gäste teil, darunter der Rektor der Universität, Prof. Dr. Elmar Weiler, der mit einem Grußwort an der Eröffnung der Veranstaltung mitwirkte, die Bochumer Bürgermeisterin Gabriela Schäfer (SPD), Vertreter der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der die Stifterin Dr. Lotte Köhler im Rahmen der Preisverleihung auch eine großzügige Spende überreichte, sowie einige Persönlichkeiten aus den Bereichen der Politik und Industrie. Vor allem fand die Preisverleihung erwartungsgemäß bei WissenschaftlerInnen und Studierenden großen Anklang. Viele davon befassen sich mit Themen aus dem Feld einer interdisziplinären, historisch und zeitdiagnostisch ausgerichteten, sozial- und kulturwissenschaftlichen Psychologie, die auch Hans Kilian vertrat. Einige der Studierenden und KollegInnen nahmen in den vergangenen Jahren an vielen um den Hans-Kilian-Preis herum angesiedelten Aktivitäten teil.
Nach dem einleitenden Grußwort des Rektors Prof. Dr. Elmar W. Weiler hielt der Vorsitzende des Vorstandes der Köhler-Stiftung, Dr. Ambros Schindler, eine Ansprache über die 25jährige Geschichte der Stiftung und den von ihr gegründeten Hans-Kilian-Preis. Nach einem musikalischen Intermezzo (Trio folklorico, Folkwang-Universität der Künste, Essen) und einer kurzen einleitenden Rede von Dr. Spiegel folgte die Übergabe der Geldspende an die Bochumer AWO durch Dr. Lotte Köhler und Dr. Heinz-Rudi Spiegel, die von der Bürgermeisterin Gabriela Schäfer und Vertretern der AWO mit großem Dank angenommen wurde. Der darauffolgenden zweiten musikalischen Intervention folgte die Laudatio auf den Preisträger 2013 durch Prof. Dr. Jürgen Straub (Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaft an der RUB und Mitglied des Kuratoriums). Dieser Teil der Veranstaltung endete mit der Übergabe der Preisträgerurkunde an Herrn Prof. Dr. Hans Joas durch die Stifterin Dr. Lotte Köhler und Dr. Ambros Schindler. Danach hielt der Preisträger seinen wissenschaftlichen Vortrag zum Thema "Trauer und Abrechnung. Gewalterfahrung und ihre Transformation in Alfred Döblins Hamlet-Roman".
Abgerundet wurde das Abendprogramm mit einem feierlichen Empfang, in dessen Rahmen den Gästen auch die aktuellen, in Kooperation mit der Köhler-Stiftung und der Koordinationsstelle für den Hans-Kilian-Preis herausgegebenen Publikationen aus den bei dem Psychosozial Verlag etablierten Reihen der "Hans-Kilian-Schriften" und "Hans-Kilian-Festschriften" sowie weitere zahlreiche, durch Zuwendungen der Köhler-Stiftung unterstützte Bücherveröffentlichungen vorgestellt wurden.
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Hans Kilian Award 2013